Stress und Sex - Unterschiede zwischen Frau und Mann

 

Mann und Frau sind so unglaublich unterschiedliche Geschöpfe – anderes Verhalten, andere Sprache, andere hormonelle Mischung im Blut, andere Erziehung. Es erscheint manchmal wie ein Wunder, dass sie sich überhaupt in kurzen, wenigen Momenten wirklich begegnen können. Und ich meine hier eine tiefgehende, intime Begegnung des Verstehens und Verschmelzens, körperlich wie auch nicht-körperlich.

Sex könnte so schön sein: man begegnet sich, man verschmilzt und genießt gemeinsam den Augenblick. Wenn aber, wie häufig in unserem Alltag, Stress mit hineinfließt, dann funktioniert das leider nicht mehr so einfach. 

Der Unterschied zwischen Frau und Mann

Die Frau braucht die Entspannung, um Sex zu haben und der Mann braucht den Sex, um sich zu entspannen. Sie sehen ... ein nahezu unüberwindliches Problem. Eine/r von beiden wird nicht bekommen, was er/sie möchte. 

Oftmals ist es die Frau. Selbst in unserer westlichen Welt glauben viele Frauen immer noch, dass sie dem Mann gegenüber gefällig sein müssen. Ein bisschen Show und schon ist es vorbei – das höre ich immer wieder in Sitzungen von Klientinnen, und das, obwohl wir eigentlich im 21. Jahrhundert leben. Oder die Frau verweigert sich, entweder offen heraus oder sie ist müde oder sie hat Migräne, der Klassiker. 

Und der Mann? Wir erleben bei Männern zunehmend die Auswirkungen des Internets auf die „Generation Porno“. Junge Männer, und Burschen im Jugendalter wachsen mit Zugang zu einer Pornographie auf, die eine völlig verkehrte Welt darstellt: Sex dient ausschließlich der Triebabfuhr (sowohl bei dem, was der Hauptdarsteller macht, wie auch bei dem onanierenden jungen Mann vor dem Computer) und die Frau verkommt zum Lust- und Befriedigungsobjekt. Liebe und Zärtlichkeit? Fehlanzeige.

Dazu kommt dann oftmals der typische Stress der modernen Bürowelt: 8 oder mehr Stunden am Computer und in der Freizeit noch ein paar weitere Stunden am Handy und Laptop. Vielleicht dann noch am Abend ein Film am Fernseher. Der auf diese Weise weit überheizte Verstand kann gar nicht mehr abschalten, hingegen wird der Körper völlig vernachlässigt. Wenn dann Sexualität zur reinen Triebabfuhr und Entspannungsmethode verkommt, hat das schwerwiegende Folgen auf die Zweisamkeit.

Bewusstheit und Sex 

Bewusstheit ist die erste Voraussetzung zur Besserung der Situation. Beide, der Mann und auch die Frau, müssen anfangen zu verstehen, was hier passiert. Sie müssen ihre eigenen Muster kennenlernen: die Sexualität und auch das Thema Sex und Stress. Dann erst kann man über Lösungen nachdenken. Eines aber vorweg, liebe Männer: ohne ein Mindestmaß an Entspannung wird es nicht gehen, Zweisamkeit zu erleben. 

Dazu aber muss man(n) erst verstehen, was Entspannung ist. Wer chronisch gestresst ist, der hat oftmals vergessen, wie richtige Entspannung funktioniert. Viele Männer sind oftmals sehr angespannt und sobald sie sich ein wenig entspannen, schlafen sie ein: sofort nach dem Sex oder auch einfach nur in einer Sitzung, sobald sie sich ein bisschen auf die Hypnose einlassen. Diese Männer müssen erst lernen, dass man sich sukzessive entspannen kann, ohne dabei einschlafen zu müssen. Man kann sogar im Gegenteil hellwach in dieser Entspannung sein – ein zentrales Merkmal in der Welt der Meditation. Oftmals können chronisch gestresste Männer nur entspannen, nachdem sie extremen Sport getrieben haben. Nichts gegen Sport, aber wer extremen Sport zum Entspannen brauchen, der verwechselt Entspannung mit Erschöpfung. Andere wiederum brauchen zum Abendessen ein paar Gläser Wein, um zu entspannen. Auch hier: nichts gegen ein gutes Glas Wein, aber wer eine gewisse Dosis Alkohol braucht, um vom Stress herunterzukommen, der verwechselt Entspannung mit Intoxikation. 

Entspannte Zweisamkeit

Auch als gestresster Mensch kann man Entspannung wieder erlernen, ganz einfach, weil es etwas Natürliches ist, dass man nicht wirklich komplett verlernen kann. Selbsthypnose, Meditation, Aktive Meditation oder Yoga können dabei eine enorme Hilfe leisten. Oder tanzen Sie einfach mal eine Runde mit Ihrer Partnerin, bevor Sie sich im Bett näher kommen. Und wenn Sie erst einmal wieder gelernt haben, sich ein wenig zu entspannen, dann können Sie sich auch ein wenig mehr Zeit beim Sex nehmen. Die Frau wird sich freuen, und man(n) profitiert davon.

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